In einer Zeit, in der das Thema Klimaschutz ein wichtiger Bestandteil ist, braucht es auch in der Baubranche ein Umdenken. Auch in ästhetischer Hinsicht müssen heute keine Kompromisse mehr eingegangen werden – die Palette an Naturfarben reicht von bunt bis puristisch. Marco Ruggeri erklärt die wichtigsten Vor- und Nachteile und zeigt auf, worauf bei natürlichen Wandfarben geachtet werden sollte.
Bei der Malerei waren wir anfangs noch gut versorgt als wir Kalk aus den Steinen entnahmen und es mit der richtigen Mischung zu Farbe wandelten. Als wir dann den Kunststoff entdeckten, um eigentlich kleine Probleme der natürlichen Farbe zu lösen, sind wir komplett davon weggekommen. In letzter Zeit gibt es vermehrt eine grössere Nachfrage an Leuten, welche natürliche Farben in den eigenen vier Wänden verwenden möchten. Natürliche Farben setzten sich aus Rohstoffen auf mineralischer oder pflanzlicher Basis zusammen, enthalten keine chemischen Zusatzstoffe und sind modern und ökologisch. Sehen Sie sich hier die Vor- und Nachteile der beiden Varianten an.
Natürliche Farbe
+ Fast 100% atmungsaktiv
+ Keine Belastung der Raumluft durch synthetische Dämpfe
+ Gut für Allergiker
+ Gut gegen Schimmel
– Nicht für alle Untergründe und Räume geeignet
– Nicht in allen Farbtönen erhältlich
– Meistens teurer
– Vergilbungsgefahr
Künstliche Farbe
+ In allen Farbtönen erhältlich
+ Strapazierfähig
+ Einfachere Ausbesserungsarbeiten
+ Einfachere Anwendung und überall anwendbar
+ Günstige Farbe
+ Schnelle Weiterverarbeitung durch schnelles Trocken
– Enthalten Chemische Stoffe
– Belastung der Raumluft durch synthetische Dämpfe
Anwendung
Es gibt für jedes Bauteil die entsprechende Naturfarbe, hier die gängigsten:
Untergrund | Naturfarbe | Hauptinhaltstoffe |
---|---|---|
Holz | Ölfarben | Leinsamenöl oder Rizinusöl |
Leimfarbe | Leim (aus Kochen oder Leder) & Kreide | |
Metall | Ölfarben | Leinsamenöl oder Rizinusöl |
Verputz | Lehmfarbe | Tonmehle |
Kalkfarbe | gelöschter Kalk | |
Leimfarbe | Leim (aus Kochen oder Leder) & Kreide | |
Silikatfarbe | Wasserglas (Silikatfarben enthalten künstliche Zusatzstoffe und sind keine reine Naturfarben) | |
Bedingt Feuchträume | Kaseinfarbe | Käseleim, gelöschter Kalk |
Fazit
Wer sich für natürliche Wandfarben entscheidet, sollte sich mit dem Thema auseinandersetzen und sich in diese Thematik einlesen. Es ist wichtig, das entsprechende Produkt am richtigen Anwendungsort zu verwenden, wobei die Verarbeitung der natürlichen Farben nicht so einfach ist wie bei künstlichen Wandfarben. Für ein optimales Ergebnis empfehlen wir, Wünsche vorab mit einem Spezialisten zu besprechen.
Beitrag von Marco Ruggeri, Stv. Geschäftsführer
Malergeschäft Ruggeri
Molliserstrasse 13
8754 Netstal