Was sind die Vorteile und Nachteile von indirekten Immobilienanlagen? Welche Faktoren spielen auf dem Immobilienmarkt während einer Pandemie eine wichtige Rolle? Und wo sprechen wir von einer Diversifikation? Unser Experte erläutert die wichtigsten Fakten und erklärt, worauf aktuell geachtet werden soll.
Ein herkömmliches Anlageportfolio besteht zu einem grossen Teil aus Aktien und Obligationen, eventuell ergänzt mit weiteren Anlageklassen wie z.B. Gold. Durch die rekordtiefen Zinsen sind die Verfallrenditen von CHF-Obligationen nahe 0% und teilweise sogar negativ. Für diesen Portfolioanteil sollten also Alternativen geprüft werden. Da viele Anleger den Aktienanteil nicht einfach beliebig erhöhen wollen, sollten auch indirekte Immobilienanlagen als Portfolio-Baustein geprüft werden, dabei sollte man sich bewusst sein, dass die Rendite- und Risikoeigenschaften anders sind als bei Obligationen.
Eine Investition in kotierte Immobilienaktien oder Immobilienfonds zeichnet sich durch attraktive und relativ stabile jährliche Ausschüttungen aus. Im Vergleich zu einem direkten Kauf einer einzelnen Immobilie, kann bereits mit einem kleinen Betrag in einen oder mehrere Immobilientitel investiert werden. Die einzelnen Titel zeichnen sich durch eine breite Diversifikation aus und investieren in Toplagen, mehrheitlich in Städten und Agglomerationen. Dadurch ergibt sich auch für Hausbesitzer einen Diversifikationseffekt zum Eigenheim oder zu einem einzelnen Renditeobjekt. Ebenfalls bieten indirekte Immobilienanlagen für jene Personen einen Vorteil, welche den Aufwand für den Kauf und Unterhalt der Immobilien nicht auf sich nehmen möchten. Der grösste Nachteil einer indirekten Immobilienanlage gegenüber einem Kauf einer "weiteren" Renditeliegenschaft liegt in den grösseren Wertschwankungen; so kamen die Preise der grossen kotierten Immobilientitel aufgrund der Folgen der aktuellen Covid-19-Pandemie temporär deutlich unter Druck.
Apropos Covid-19: Neben der laufenden politischen Diskussion um einen Teilerlass der Geschäftsmieten während des Lockdowns, spielen zwei Faktoren für die aktuelle Einschätzung des Immobilien-Marktes eine grosse Rolle. Einerseits hat die Angst vor Leerständen deutlich zugenommen, auch wenn die Toplagen weiterhin gefragt sein dürften. Das Management der kotierten Immobiliengesellschaften rechnet denn auch weiterhin mit tiefen Leerstandsquoten, welche zudem im aktuellen Tiefzinsumfeld besser verkraftet werden können. Auf der anderen Seite hat die Pandemie den Trend zu mehr Homeoffice verstärkt, was einen Einfluss auf die benötigten Büroflächen haben kann. Erste Umfragen zeigen jedoch, dass sich das Modell mit einem Homeoffice-Anteil von 1 – 2 Tagen pro Woche am ehesten umsetzen lässt, da der persönliche Austausch weiterhin als wichtig beurteilt wird. Zudem zeigt der Trend, dass pro Arbeitsplatz eher wieder mehr Fläche benötigt wird, was den Homeoffice-Effekt zum Teil wettmachen dürfte.
Wie bei jeder Geldanlage gibt es aber auch bei Immobilien keine generelle Lösung. Zudem sind viele Anleger über das Eigenheim oder über Renditeliegenschaften bereits mit einem grösseren Betrag in Immobilien investiert. Basis bildet auch in diesem Fall Ihre persönliche Situation sowie Ihre Anlagestrategie auf Basis Ihrer Ziele, der Risikofähigkeit und der Risikobereitschaft. Vereinbaren Sie daher noch heute ein Gespräch mit Ihrem persönlichen Berater und lassen Sie sich die Vor- und Nachteile der verschiedenen Investitionsmöglichkeiten in Immobilien aufzeigen.
Beitrag von Andreas Luchsinger,
Senior Kundenberater
Belvédère Asset Management AG
Hauptstrasse 45
8750 Glarus