Spatenstich bringt archäologische Funde

An leicht erhöhter Wohnlage entsteht in den nächsten Monaten mit dem Neubauprojekt «Beim Pulverturm» ein Doppeleinfamilienhaus mit zwei attraktiven 6.5-Zi-Haushälften. Bei milden Temperaturen wurde vor knapp zwei Wochen der Baustart eingeleutet. Doch vorab organisierte der leitende Architekt Reto Fuchs auf dem leerstehenden Wiesengrundstück die Absuchung mittels Metalldetektor – die Funde zeigen, es hat sich gelohnt.

Wo aktuell neuer attraktiver Wohnraum entsteht, lässt sich kaum erahnen, welche Ereignisse sich einst auf diesem Platz zugezogen haben. Das Grundstück grenzt direkt an den historischen Pulverturm, welcher 1756 zur Lagerung von Munition und Waffen erbaut wurde und heute im Innern ein beschauliches Dorfmuseum beherbergt.

Für den Architekten Reto Fuchs ist das Projekt seines Ateliers ein Herzensprojekt. Als leidenschaftlicher Historiker und Mitglied der Glarner Kulturkommission setzt er am liebsten Projekte um, welche eine Geschichte aus der Vergangenheit mit sich bringen. «Vor Baustart organisiere ich immer eine Absuchung des Grundstücks mittels Metalldetektor. Pflicht ist dies nicht. Mich interessiert es jedoch enorm, welche Schätze aus der Vergangenheit sich unter der Erde verbergen und welche Geschichten dadurch zum Vorschein kommen», so Reto Fuchs. Es ist jeweils auch die letzte Gelegenheit, um Gegenstände zu bergen, bevor allfällige Funde abgeführt und vernichtet werden.

So wurde ein befreundeter Sondengänger aufgeboten, um das Grundstück in Schwanden abzusuchen. «Für das «Sondeln» benötigt man eine kantonale Bewilligung. Diese Regelung dient dem Schutz von archäologischen Gütern», so Reto Fuchs weiter. «Die Suche ist auch für meine Kinder immer ein riesiges Abenteuer. Doch selbstverständlich ist sie nicht immer mit Erfolg gekrönt. Oftmals findet man lediglich Eisennägel einer ehemaligen Abzäunung. Doch dieses Mal hat es sich gelohnt! Bei der Suchung wurde abgefeuerte Munition, Teile eines Gewehrs, ein Messer, eine Gürtelschnalle und zwei historische Münzen gefunden. Mehrheitlich stammen sie von Gefechten, als Suworow und seine Truppen 1799 im Glarnerland auf die verfeindeten Franzosen und Österreicher trafen. Die Funde wurden dem Kanton übergeben und werden Teil des historischen Bestandes unserer Region.»

Nun blickt der Architekt von Atelier Freienstein gespannt auf die anstehende Bauphase. «Mit dem Neubauprojekt entsteht ein ökologisches Doppeleinfamilienhaus mit viel Privatsphäre und wunderschöner Weitsicht zum Tödi. Wo heute die Aushubarbeiten getätigt werden, steht im Frühjahr 2025 ein fertig gebautes Haus. Ich freue mich, die zukünftigen Bewohner beim Prozess begleiten und betreuen zu dürfen».