Seit 2009 zeichnet die Architekturzeitschrift Hochparterre jährlich "Die Besten" in der Kategorien Architektur, Landschaft und Design aus. Die Auszeichnung gilt als bekanntester Architekturpreis der Schweiz. Zu den 25 nominierten Arbeiten gehört dieses Jahr auch das Projekt "Wohnen im Park Freienstein" in Glarus, bei welchem Fuchs Immobilien den Verkauf durchführen durfte. Dem Architekten Reto Fuchs – übrigens der Bruder von Claudia und Mario Fuchs – stellen wir heute sechs Fragen rund um die Nominierung.
Vorab herzliche Gratulation zur Nomination! Hast du damit gerechnet?
Nein, nie im Leben! Unter den nominierten Projekten finden sich jeweils viele grosse Namen der Schweizer Architekturszene. Ich habe deshalb lange gezögert das Projekt überhaupt einzureichen. Schliesslich habe ich doch noch kurz vor Anmeldeschluss die Pläne aufbereitet und mit einer ausgeborgten Kamera eigenhändig Fotos erstellt. Nun, der Aufwand hat sich definitiv gelohnt. (lacht)
Wie muss man sich den Auswahlprozess vorstellen?
Jedes Jurymitglied hat eine persönliche Selektion getroffen. Alle Projekte wurden vor Ort besichtigt und nach einer Auslese im Anschluss nominiert.
Was hat die Jury überzeugt?
Ein wichtiger Punkt war sicher mein Einsatz für die Erhaltung des historischen Parks. Die Idee Bestand daraus den Grossteil der Fläche zu belassen und durch den Bau der vier Häuser quer zu finanzieren, indem er gemeinschaftlich genutzt und so auch die Unterhaltskosten aufgeteilt werden. Die grossen Bäume konnten allesamt erhalten bleiben. Daneben spielt sicher auch der architektonische Ausdruck, insbesondere die Einfügung der modernen Bauten in den historischen Kontext und die Wohnqualität eine Rolle.
Wie bist du selbst mit dem gebauten Resultat zufrieden?
Ich bin sehr glücklich damit. Die Ausgangslage innerhalb des denkmalgeschützten Parks war ziemlich knifflig und der architektonische Anspruch entsprechend hoch. Wir durften an diesem Bau viele aussergewöhnliche und hochwertige Details verwirklichen. Dabei war das Budget übrigens nicht unbedingt höher angesiedelt als bei vielen der Standardbauten, welche überall realisiert werden. Das geht schon, man muss sich aber dafür einsetzen.
Wir starteten mit dem Verkauf 2020 und erwischten ausgerechnet die Woche des Lockdowns – ein denkbar ungünstiger Moment. Wie hast du diese Situation erlebt?
Das war im ersten Moment tatsächlich sehr schwierig. Immerhin genoss ich dadurch aber auch den Vorteil mein Homeoffice quasi direkt neben der Baustelle einrichten zu können. Dies ermöglichte mir den Bau eng zu begleiten und gleichzeitig meine praktische Erfahrung auf der Baustelle zu erweitern.
Ebenso wertvoll war die vertraute Nähe zu Euch als Immobilienprofis. Diese Verbindung hat uns ermöglicht, gemeinsam den Markt zu spüren und die richtigen Eigentümer für diese speziellen Häuser zu finden. Ich schätzte es sehr, dass wir uns in allen Planungsphasen austauschten und voneinander lernten. Durch dieses Projekt sind uns die Möglichkeiten unseres gemeinsamen Angebots noch stärker bewusst geworden! Das Vertrauen zwischen Architekten und Immobilienmakler kam dem Produkt stark zugute. Gemäss meinen Rückmeldungen haben dies alle Beteiligten, insbesondere die Käufer gespürt und geschätzt.
Absolut! Vielen Dank für den Blick hinter die Kulissen Reto. Möchtest Du noch etwas loswerden?
Ich würde mich natürlich freuen, wenn ihr auf der Website der Zeitschrift Hochparterre für mein Projekt eure Stimme abgebt. Herzlichen Dank!
Reto Fuchs lebt und arbeitet in der historischen Villa Freienstein. Die vier Einfamilienhäuser hat er im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Fuchsbau Architekten AG realisiert, bei der er noch bis Ende Jahr Teil der Geschäftsleitung ist.
Im Sommer 2021 hat er sich mit dem «Atelier Freienstein» selbstständig gemacht.
Interview mit Reto Fuchs, Dipl. Architekt BSc. FH
Atelier Freienstein
Landstrasse 3
8750 Glarus